Nahrungsergänzungsmittel im Sport

Nahrungsergänzungsmittel im Sport können hilfreich und notwendig sein. Sie werden jedoch oft in zu hohem Maß, dem falschen Bereich oder in zu schlechter Qualität konsumiert. Aus diesem Grund ist Vorsicht geboten, wenn man seinen Körper unterstützen möchte. Zusätzlich zu Präparaten, die durch Verunreinigungen zu positiven Doping-Ergebnissen führen können, werden Nahrungsergänzungsmittel im Sport häufig als Doping-Vorreiter gesehen. Im folgenden möchten wir euch eine kleine Übersicht zu Nährstoffen geben, deren Supplementierung im Sport sowie im Alltag Sinn machen und welche ihr getrost in die Tonne werfen oder im Regal stehen lassen könnt/solltet.

Oft konsumierte Nahrungsergänzungsmittel im Sport

Gerade Vitamin C, Vitamin E, Vitamin-B-Komplex-Präparate, Magnesium, Calcium und Eisen gehören zu den häufig supplementierten Nahrungsergänzungsmitteln im Sport. Dazu kommen allerdings auch noch Präparate wie Coffein, Kreatin, Natriumbicarbonat, Nitrat, oder HMB. Gerade letztere sind mit Vorsicht zu genießen, da sie zu Nebenwirkungen oder Gewöhnung führen können. Zudem bieten sie gut Trainierten Sportlern meistens keine Verbesserungen mehr. Nitrat , zum Beispiel in Rote-Beete-Saft enthalten, kann sogar gefährlich sein, da es den Transport und die Absorption in die Schilddrüse hemmt und zudem zum Teil durch bakterielle Einwirkung in Nitrit umgewandelt wird, woraus im sauren Magen- Milieu stark krebserregende N-Nitrosamine entstehen können.

Macht das alles überhaupt Sinn?

Generell lässt sich sagen, dass man über eine ausgewogene Ernährung seinen Nährstoffbedarf sehr gut decken kann. Wichtig ist, dass der Anteil nährstoffreicher Lebensmittel hoch und der Ernährungsplan abwechslungsreich gestaltet wird. Sportliche Betätigungen erhöhen den Nährstoffbedarf, da in einem höheren Maß Nährstoffe verbraucht oder ausgeschieden werden. Da aber zudem auch der Energiebedarf mit der sportlichen Bestätigung steigt, ist davon auszugehen, dass auch hier der Nährstoffbedarf mit einem passenden Diätplan gut gedeckt werden kann. Es gibt jedoch Ausnahmen:

  • Gerade Frauen sind anfälliger für einen Eisenmangel und sollten, nach ärztlicher Abklärung des Eisenstatus, im Falle eines Mangels Eisen supplementieren.
  • Vitamin D ist sowohl im Alltag, als auch im Leistungssport sehr häufig dem Mangelniveau nahe oder liegt weit unter den benötigten Werten. So kann auch hier, besonders in den Wintermonaten, eine Supplementierung sinnvoll sein. Auch der Vitamin-D Status kann und sollte ärztlich abgeklärt werden (ist jedoch leider keine Kassenleistung).
  • Bei vegetarischer oder veganer Ernährung liegt häufig ein Mangel an B-12 vor. Achtung! Auch bei nicht vegetarischer oder veganer Ernährung kann dies der Fall sein, hat man es häufiger mit Magen-Beschwerden zutun oder liegt ein Kalzium-Mangel vor. In beiden Fällen kann das B12 unter Umständen nicht aufgenommen werden. In diesen Fällen macht ein hochdosiertes Vitamin-B12-Präparat Sinn, das über die Schleimhäute aufgenommen wird und dadurch den Magen umgeht.
  • Sportler, die bedingt durch hohe Trainingsumfänge nicht ausreichend auf Nahrungsmittel mit hohem Nährstoffgehalt zurückgreifen können, sollten mit ihrem Arzt oder einem Ernährungsberater über eine sinnvolle Supplementierung bestimmter Nährstoffe sprechen.
  • Dies gilt ebenfalls bei vorliegenden Lebensmittelunverträglichkeiten oder phasenweiser unterkalorischer Ernährung.
  • Bei akuter Infektanfälligkeit kann durchaus vorübergehend(!) mit Vitamin C und Zink supplementiert werden.

Es ist außerdem zu berücksichtigen, dass Überdosierungen bestimmter Nährstoffe unangenehme und auch gefährliche Nebenwirkungen haben können. Zudem kann es zu Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten kommen. Nahrungsergänzungsmittel können Fehler in der Ernährung zwar kompensieren, haben darüber hinaus aber keinen leistungssteigernden Effekt. Zudem sollte man, entscheidet man sich dazu zu Supplementieren, darüber bewusst sein, dass es bei der Herstellung zu Verunreinigungen oder Fälschungen kommen kann. Aus diesem Grund sollte man sich zunächst ausführlich informieren, bevor man zu Supplementen greift. Wer sicher gehen möchte, kann auf die Kölner Liste zugreifen. In dieser sind Nahrungsergänzungsmittel zu finden, die auf Doping-Substanzen getestet wurden (www.koelnerliste.com).